Quelle Foto: https://kommunal-impuls.at/impuls-2021
Die Stadtgemeinde Kapfenberg und der Mürzverband sind mit seinem Projektteam Gewinner in der Kategorie „Nachhaltigkeit“.
Am 15.09.2021 fand im Rahmen der Kommunalmesse in Tulln die Verleihung des Kommunal Impuls Award 2021 statt. Die Stadtgemeinde Kapfenberg und der Mürzverband wurden mit dem Projekt „Abwasser als erneuerbare Energiequelle“ zum Sieger in der Kategorie „Nachhaltigkeit“ gekürt.
Hier konnten Projekte eingereicht werden, die einerseits eine Entlastung unserer Umwelt (Luft, Wasser, Lärm, …) und damit unseres Klimas zum Ziel haben. Alternative und erneuerbare Energielösungen fallen in diese Kategorie ebenso wie sämtliche umweltfreundliche Mobiliätsformen und neue Konzepte kommunaler Beleuchtung. Dach- oder Gebäudebegrünungs- oder Renaturierungsmaßnahmen konnten ebenso eingereicht werden wie Projekte, die zum sogenannten „urban- gardening“ zählen – also die Anlage von gemeinschaftlichen (Gemüse-)-Gärten.
Das Projekt: „Kläranlage als lokale Energie- und Wärmezelle“
Unter Mitwirkung des Wasserverbandes Mürzverband, den Stadtwerken Kapfenberg, der Stadtgemeinde Kapfenberg gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen AEE INTEC sowie der Universität für Bodenkultur Wien unterstützt durch die Österreichische Energieagentur, wurde untersucht, wie die in der Kläranlage verfügbare Wärme in die lokale Energieversorgung (Fernwärmenetz) eingebunden werden kann.
Die Idee für diesen innovativen Ansatz entstand im Zusammenhang mit der Erstellung des Sachbereichskonzepts Energie für die Stadtgemeinde Kapfenberg. Eine darauffolgende Machbarkeitsstudie bildete die Basis für die im Jahr 2020 gestartete Umsetzung. In 2 Ausbauphasen wird der Kläranlagen interne Bedarf an Niedertemperaturwärme über die Aktivierung der Wärme aus dem Abwasser gedeckt. Die Rückgewinnung und Verwertung dieser Wärme erfolgt dabei durch einen im gereinigten Abwasserstrom installierten Wärmetauscher und einer nachgeschalteten Wärmepumpe. Die überschüssige Hochtemperaturwärme, die durch Verwertung des Biogases aus der Klärschlammbehandlung im Blockheizkraftwerk der Kläranlage entsteht, wird damit freigesetzt und kann an das lokale Nahwärmenetz von Wohnanlagen abgegeben werden. Nach Fertigstellung des Projektes im Jahr 2022 wird damit im Sommer der gesamte und im Winter mindestens der halbe Wärmebedarf der Wohnsiedlung gedeckt werden. Dank des Projektes werden jährlich über 100 t CO2 Äquivalente eingespart.