Nominierung ÖGUT-Umweltpreis 2020

Bundesministerin Leonore Gewessler (BMK) gratuliert. Foto: © BMK / Cajetan Perwein

Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) hat zum 34. Mal Preise für herausragende technische und soziale Innovationen für Klima- und Umweltschutz vergeben. Eine unabhängige Expert*innen-Jury aus Wirtschaft, Verwaltung und Umwelt wählte aus 100 Einreichungen die Preisträger*innen in fünf Kategorien.

Der MÜRZVERBAND wurde in der Kategorie „Innovation und Stadt“ nominiert:

Innovation und Stadt
Die höhere Nutzungs- und Infrastrukturdichte in Städten birgt das Potenzial für eine sektorübergreifende Integration der Bereiche Energie, Verkehr, Gebäude, Wirtschaft und Landwirtschaft. In dieser Kategorie stehen Projekte im Zentrum, die Dekarbonisierungsstrategien im urbanen Umfeld für diese Bereiche entwickeln und vorantreiben. Das Preisgeld von 5.000 Euro wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie zur Verfügung gestellt.

Energieraumplanung Kapfenberg

Projektkonsortium Energieraumplanung Kapfenberg
Abwasser enthält große, bisher oftmals ungenutzte Mengen an thermischer Energie. Die Abwärmenutzung aus Abwasser verfügt über eine hohe Multiplizierbarkeit und ist sowohl für den urbanen als auch den ländlichen Raum relevant. 2018 hat die Europäische Union dieses Potenzial erkannt und Abwasser aufgrund seines Wärmeinhalts als erneuerbare Energiequelle anerkannt.

Kläranlagen als Energiequellen
Die im Abwasser enthaltene thermische Energie stellt eine vielversprechende Energiequelle dar, die einen signifikanten Beitrag für die Energiewende und zum Klimaschutz leisten kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Nutzung des Abwassers über Wärmepumpen erfolgt, die mit erneuerbarem, vor Ort (gegebenenfalls direkt am Kläranlagenstandort) produziertem Ökostrom betrieben werden.

Mit Partizipation zur Energiewende
Die Umsetzung der Energiewende in einem lokalen Kontext kann als Aufgabe für eine Vielzahl an Akteur*innen verstanden und durch partizipative Herangehensweisen unterstützt werden. Im Projektkonsortium sind alle Beteiligten – relevante Akteur*innen vor Ort und Forschungseinrichtungen – vertreten. Auf dieser Basis gelang im Planungsprozess eine Verständigung auf konkrete Umsetzungsmaßnahmen. Mit der Einbindung potenzieller Energieabnehmer*innen wurde eine Initiative gesetzt, die das Verständnis und Bewusstsein für Abwasserenergienutzung als Baustein einer erneuerbaren lokalen Energieversorgung verbessert.

Projektkonsortium
Wasserverband Mürzverband – Betreiber der Kläranlage Kapfenberg
Stadtwerke Kapfenberg – Wärmeversorgung des Wohnprojekts „Riverside“
Stadtbaudirektion Kapfenberg – Begleitung des partizipativen Prozesses
AEE INTEC – technische Detailuntersuchungen und thermo-hydraulische Konzeption der Wärmeauskopplung
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) – wissenschaftliche Begleitung der technischökonomischen-ökologischen Bewertung
Österreichische Energieagentur – Expertise in Abwasserwärmenutzung und Wärmetechnologie

Die Jury konnte vor allem die lokale Lösung (einfache Umsetzbarkeit) in Kombination mit einem partizipativen Prozess überzeugen.


vlnr. Monika Auer (ÖGUT), Florian Kretschmer (Universität für Bodenkultur Wien), Andreas Zöscher (Wasserverband Mürzverband). Foto: © Katharina Schiffl

vlnr. Monika Auer (ÖGUT), Andreas Zöscher (Wasserverband Mürzverband), Florian Kretschmer (Universität für Bodenkultur Wien). Foto: © Katharina Schiffl

 

 

Quelle: ÖGUT – Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik
https://www.oegut.at/de/initiativ/umweltpreis/2020/innovation-stadt-energieraumplanung-kapfenberg.php

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
http://www.muerzverband.at/waerme-aus-abwasser/